Das Glas

Die Fehlsichtigkeit und die Glasarten


Grundsätzlich gilt für alle Fehlsichtigen, ob Weit- oder Kurzsichtige, immer noch die gleiche Devise

- kleine Brillenfassungen, leichte und kosmetisch dünne Brillengläser -

Das muss nicht unbedingt richtig sein. Brillenglas ist nicht gleich Brillenglas. Auch im Bereich der Brillengläser ist die Entwicklung nicht stehen geblieben.

Mittlerweile gibt es stark hochbrechende Materialien in Glas und Kunststoff, die die Auswahl der Brillenfassung deutlich vereinfachen und die modischen Aspekte bei der Auswahl der Brillenfassung wieder mehr in den Vordergrund rutschen lassen.

Es muss nicht mehr nur nach einer kleinen Brillenfassung gesucht werden. Bis auf wenige Ausnahmen können schlanke und dünne Brillengläser in jede modische Fassung eingesetzt werden.

Im Einstärkenbereich, bei Zweistärkengläsern, oder bei Gleitsichtgläsern sind mittlerweile alle Variationen wie - hochbrechend - asphärisch - gefärbt - entspiegelt - gehärtet - phototrop - erhältlich.

Aber aufgepasst!

Auch im Brillenglasbereich gibt es bei jeder Sorte Klassenunterschiede, die beachtet werden müssen und die sich auch preislich sehr stark unterscheiden.
  • Standard - dahinter steckt immer die traditionelle Kassenglasausführung.
  • Comfort - das ist ein Markenglas, mit verbesserten Abbildungseigenschaften und UV-Schutz.
  • Premium - das sind immer hochbrechende, asphärische Brillengläser in allen Arten mit hervorragenden Abbildungseigenschaften, UV-Schutz - dünn und leicht
  • Exclusiv

Das Einstärkenglas

Im gesamten Glas gibt es nur eine optische Wirkung, außer es ist zusätzlich ein Cylinder (hervorgerufen durch eine Hornhautverkrümmung) notwendig !
Diese Gläser werden in Glas oder Kunststoff angeboten. Sie können in der Krümmung der Glasoberfläche einer Kugelfläche gleichen - ein Comfortglas , oder aber asphärisch (das heißt zum Rand zu flacher zu sein, weniger Krümmung zuhaben, dünner zu sein) - ein Premiumglas zu sein.

Das kommt bei richtiger Zentrierung dem natürlichen Sehen am nächsten.

Diese Glasart erhalten Sie bei uns immer in Abhängigkeit von Ihrer Brillenstärke und -fassung nur in der Comfort - oder Premiumausführung mit den besten Entspiegelungen.



Das Bifokalglas (Zweistärkenglas)

Mit diesem Glas kann man in zwei verschiedenen Entfernungen scharf sehen. Durch den großen oberen Bereich des Glases F sieht man nur im Fernbereich scharf und durch einen kleinen Bereich, dem Leseteil N , im unteren Bereich kann man lesen.
Der Übergang zwischen beiden Bereichen (die sichtbare Leseteilkante) erzeugt beim Wechsel von einem Bereich in den andern immer einen Bildsprung. Die betrachteten Objekte verschieben sich sprunghaft.

Da die Nahteile (Lesebereiche) im Glas in verschiedenen Größen lieferbar sind, kann durch die Variabilität der Stärken das Glas für verschiedene Nutzungsbereich eingesetzt werden



Das Gleitsichtglas

Dem natürlichen Sehen kommen die Gleitsichtgläser am nächsten. Für die Alterssichtigkeit sind sie die modernste Korrektionsart und ermöglichen ohne das sonst sichtbare Nahteil zum Lesen bei den herkömmlichen Bifokalgläsern ein scharfes Sehen in allen Entfernungen.
Der Blick kann ohne große Mühe und Anstrengung zwischen der Ferne F und der Nähe N hin und her gleiten. Der Progressionskanal P bietet bei den Gleitsichtgläser den komfortablen Vorteil in Verbindung mit der Ferne F und der Nähe N auf jede individuelle Sehgewohnheit Rücksicht zunehmen.

Ab wann ist ein Gleitsichtglas angebracht?

Im Grunde genommen sind Gleitsichtgläser erst dann erforderlich, wenn im Alter die Differenz (Addition) der Fehlsichtigkeit von der Ferne F zu der Nähe N immer größer wird. Dabei nimmt Fähigkeit des Auges diese Differenzen abzugleichen ab. Es entsteht ein nicht korrigierbarer Unschärfenbereich in den Zwischendistanzen. Da die Progressionszone P eines modernen Gleitsichtglases alle Stärken diese Zwischenbereiches beinhaltet, gibt es in den Zwischenentfernungen keine Unschärfen mehr.

Gerade deshalb sollte aber so früh wie möglich mit dem Tragen von Gleitsichtgläsern begonnen werden. Je geringer die Differenz zwischen der Ferne und der Nähe ist, desto einfach und schneller ist die Eingewöhnungsphase.


Einige Tipps, die Ihnen den Einstieg erleichtern:

  • Je früher mit dem Tragen von Gleitsichtgläsern begonnen wird, je einfacher ist die Eingewöhnung. Am besten gleich bei der ersten Verordnung für eine Zweistärkenbrille eine Gleitsichtglasbrille nehmen.
  • Tragen Sie Ihre Gleitsichtglasbrille in den ersten Wochen tagsüber so lange wie es geht. Möglichst vom Aufstehen bis zum Schlafengehen.
  • Halten Sie beim Lesen den Kopf gerade und senken Sie nur Blick. Gleiten Sie nach Bedarf zwischen der Nähe und der Ferne in der Progressionszone auf und ab.
  • Gewöhnen Sie sich von Anfang daran bei seitlichen Blicken den Kopf zu drehen.
  • Senken Sie beim Treppensteigen bitte den Kopf mehr als sonst. Dadurch kommen Sie automatisch aus den Bereich der Nähe heraus und sehen alles klar.


Das selbsttönende Brillenglas (photoptrop)

Phototrope Gläser sind Brillengläser, die sich selbständig bei Sonnenschein einfärben. Innerhalb kurzer Zeit wird das Brillenglas dunkel und gewährt entsprechenden Sonnenschutz.
In Räumen oder bei starker Bewölkung wird das Brillenglas wieder hell. Die Reaktionszeit ist durch die neuen Materialien relativ kurz geworden.

Größere Belastungen, wie das leidige Warten in Räumen oder Unterführungen auf das Aufhellen der Brillengläser, gehören der Vergangenheit an.

Ob in Glas, oder in Kunststoff bei beiden Brillenglasmaterialien hat man den gleichen Komfort in der erreicht. Sie werden fast gleichschnell hell, beziehungsweise dunkel.

Unter optimalen Bedingungen kann man Einfärbungen bis zu 95% erreichen und trotzdem bleibt das Brillenglas in geschlossen Räumen, oder in Bereichen ohne UV - Einstrahlung fast hell. An trüben Tagen, in geschlossenen Räumen oder hinter Glasscheiben, die UV-Strahlen wegfiltern, werden die Brillengläser nicht sehr dunkel oder bleiben unverändert hell.

Nach der ersten Einfärbung behalten die phototropen Gläser eine Grundtönung von 12 - 20%. Diese Grundtönung ist normal und wird von dem Brillenträger nicht war genommen, sie stört nicht. Einschränkungen im Farbsehen, beim Fernsehen oder am Computer gibt es nicht.

Phototrope Gläser gibt es in den Farbvarianten - Grau - oder - Braun - !

Bei der Auswahl der Tönung sollte man sich immer erst an den Farbton der Brillenfassung halten. Die Kleidung spielt nur dann eine Rolle, wenn man überwiegend Braun - oder Grautöne trägt.

Phototrope Brillengläser gibt es in normalen Glas oder Kunststoff , als Einstärkenglas, als Zweistärkenglas und als Gleitsichtglas. Selbstverständlich gibt es die phototropen Brillengläser auch in hochbrechenden. Wer möchte keine dünnen und leichten Brillengläser.

Ob im Sommer oder im Winter, am Strand oder in den Bergen, ob Sonne oder Regen, mit nur einer Brille ist man gegen alle Eventualitäten abgesichert.

Nur Extremsportler - Hochgebirgswanderer - Flieger sollten auf die Sonnenbrille mit einer extremen Einfärbung, dem gefärbten Brillenglas, nicht verzichten.



Das gefärbte Brillenglas

Alle Brillengläser, ob in Glas oder Kunststoff, können auch in farbig geliefert werden.
Das normale Brillenglas, (das Mineral-, oder Silikatglas)

kann durch die vorgegebene Materialstruktur leider nur in verschiedenen Braunabstufungen geliefert werden.

Filterbraun - ca. 12% - Braun 15% - Braun 25% - Braun 50% - Braun 75% - Braun 85%

Bei einem Kunststoffbrillenglas ist dagegen fast alles möglich.

Variationen in - blau - rosa - gelb - grün - grau - braun - violett usw., sind kein Problem.

Das liegt an dem Material.

Brillengläser aus Kunststoff werden in spezielle, heiße Farbbäder getaucht und nehmen dabei die Farbe auf, fast wie beim Ostereierfärben.

Zu den normalen Vollfarben (das ganze Glas hat den gleichen Farbton), kommt die Möglichkeit der Zweifarbigkeit (Bicolor) und die Dreifarbigkeit (Tricolor) hinzu wie oben Blau - in der Mitte Rosa - unten Türkis.

Das ist aber noch nicht alles. Zu den normalen Vollfarben, den Bicolor- und Tricolorfarben kommt noch eine weitere Variante



Die Verlauffarbe

Bei Verlauffarben wir nach der Farbwahl das Kunststoffglas so gefärbt, dass die Eintönung von oben nach unten immer schwächer wird.
Ein Verlauf in Braun 50% fängt oben am Glasrand mit 50% Eintönung an und wird bis zur Mitte nur noch ca. 20% haben. Von der Mitte bis zum unteren Rand wird die Eintönung von 20% bis auf 0% zurückgenommen.


Also verlaufend getönt werden.




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